Einen der schönsten Abschnitte der südspanischen Atlantikküste lernt man intensiv kennen, wenn man ihn zu Fuß besichtigt. Diese Wanderung gehört zu den interessantesten Strecken, da sie eine spektakuläre Aussicht und Vegetation kombiniert und keine große Steigung dabei ist. Daher ist diese rund sechsstündige Tour über knapp 20 Kilometer auch für geübte Spaziergänger und Wanderer geeignet, die sonst von Höhen zurückschrecken.
Los geht es in der Hafenstadt Barbate, wo wir am Ortsausgang auf einem Parkplatz vor der Touristeninformation beginnen. Unmittelbar dort ist nämlich der Einstieg zum Weg im Sand, der auf hoch führt zu den Klippen und in den Pinienwald des Naturparks „La Breña“. Dieser Weg befindet sich direkt am Meer und bietet eine sagenhaft schöne Sicht auf das tiefblaue oder türkisfarbene Meer ganz im Kontrast zum grünen Pinienwald und dem beigen Sand- und Steilküstenstreifen.
Ohne großen Steigungen
Nach dem kurzen steilen Anstieg erreicht man einen Aussichtspunkt mit Holzgeländer. Nach etwa einer Stunde kommt man an den „Torre del Tajo“, einen hohen historischen Wachturm aus dem 16. Jahrhundert. Damals diente er zusammen mit anderen Türmen rund um diese Landspitze zur Verteidigung der Küste gegen Piraten. Wer den Turm aus Stein von innen besichtigen will, kann sich an die Naturparkverwaltung wenden.
An den Klippen nisten Reiher und Kormorane, die man jedoch meist erst nach langer stiller Beobachtung sehen kann. Doch das unglaubliche schöne Panorama macht dies zu einem wahren Vergnügen. Der Wanderweg führt unterdessen weiter durch den Wald mit den Pinien, die wie riesige aufgespannte Sonnenschirme wirken und wohltuenden Schatten spenden.
Die beste Reisezeit für diese Region
Die beste Jahreszeit für diese Wanderung ist im Frühjahr oder Herbst, also in den Monaten April und Mai sowie Oktober und November. Im Hochsommer sollte man die Temperaturen von über 30 Grad Celsius im Schatten nicht unterschätzen und unbedingt geeignete Schutzmaßnahmen gegen Sonnenbrand oder Sonnenstich treffen. Deswegen haben wir uns mit einer wasserfesten Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 20 (mindestens) eingecremt. Nach jedem Bad im Meer frischen wir diesen Schutz erneut auf. Wenn Sie sehr sonnenempfindliche Haut haben, sollten Sie schon vor der konkreten Reiseplanung News über Urlaub und Reise einholen.
Schützende Sonnenmilch finden Sie hier:
Bald fällt das Gelände wieder ab und man erreicht den Leuchtturm von Trafalgar auf Meereshöhe. Dieser Ort ist geschichtsträchtig, da die spanische Armada bei der berühmten Seeschlacht von Trafalgar 1805 gegen die Engländer verlor. In London steht daher die bekannte Siegesstatue auf dem Trafalgar-Square. Unsere Wanderroute führt jetzt nur noch am Strand entlang und bietet den Vorteil, dass man sich jederzeit ein erfrischendes Bad im Meer gönnen kann. Der Sand ist sehr hell und fein, zwischendurch gibt es ein paar kleine Felsen zu umrunden.
Alle paar Schritte eine Bar
Nach etwa zwei Stunden erreicht man den Küstenort Caños de Meca, wo allerlei Bars und Restaurants zur Stärkung einladen. Wer bisher noch nicht genug hat, setzt seine Wanderung fort und lässt diesen hippen Badeort im Rücken liegen, um weiter in Richtung Conil zu gehen. Es geht immer am Strand entlang, endlose Weite, Sicht, Sonne und Meer, eine einzige Augenweide.
Immer wieder gibt es kleine Strandbuden und Restaurants, die ein kühles Getränk oder leckere Spezialitäten bereithalten. Und bald taucht der Badeort Conil de la Frontera am Horizont auf, der mit seinen kleinen weißgetünchten Häusern stark an Nordafrika erinnert. Dazu Dattel-Palmen und Labyrinth-artige Gassen im Ortskern. Der Ort pulsiert im Sommer ungemein und lohnt einen Aufenthalt für mindestens eine Nacht. Müde von der rund sechsstündigen Wanderung über knapp 20 Kilometer im knirschenden Strandsand lassen wir uns einige salzige Tapas und kühle Getränke servieren. Zum Ausgangspunkt in Barbate kommt man entweder mit dem Bus oder einem zweiten zuvor in Conil abgestellten Wagen zurück.
Fotoquelle: Thinkstock, 477050582, iStock, max8xam
Durstlöscher 2. November 2012
Wenn alle 5 Minuten ne Bar steht, kann das ein langer Fußmarsch werden 😛
Aber lieber mehr als zu wenig.