Malta, Gozo und Comino und wenige unbewohnte Felsen, das ist die Republik Malta. In den heißen Sommermonaten von April bis Oktober gilt die Inselgruppe vielen Besuchern als ausgedörrt und eintönig. Wer aber auf dem 410.000 Einwohner zählenden Eiland lebt, dem bieten sich ausgesprochen interessante Möglichkeiten, das Land, die Leute und deren Eigenarten zu entdecken.
Das Erste, was mir aufgefallen ist, sind die vielen Menschen, die sich im Sommer frühabends bis um Mitternacht mit Sack, Pack und Campingstuhl an den unmöglichsten Orten zum Schwätzchen treffen. Kids jeden Alters inklusive. Hier wird palavert, beobachtet, ausgetauscht was das Zeug hält. Und klar, es werden die Touristen beobachtet und auch von Zeit zu Zeit in einen Zwischenschwatz einbezogen. Woher kommst Du? Das erste Mal auf Malta? Was hast Du schon alles erlebt? Fragen über Fragen, die mit stoischer Ruhe und Freundlichkeit beantwortet werden sollten. Sport geht immer, doch es sollte sich beim Fußball um die englischen Ergebnisse handeln. Aber es gibt ein Tabu: die Politik. Die Malteser sind strikt in die Nationale und die Arbeiterpartei aufgeteilt – mit einem 50:50-Verhältnis. Das macht die Wahlen darum auch so spannend.
Joggen, was die Füße hergeben
Das zweite, was mir auffiel, sind die Unmengen von Joggern, die sich vor allem am Strandboulevard von Gzira nach St. Julian’s schon in aller Herrgottsfrühe tummeln. Malteser und Touristen Fuß an Fuß sozusagen. Und das Dritte sind die Ladenöffnungszeiten. Bei mir gegenüber macht der erste Mini-Supermarkt schon um 5:30 h auf – und hat dann eine Mittagspause von 12 bis 16 Uhr. Maltesisch halt. Doch dafür stimmen die Preise…
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Das Buch Malta, Gozo und Comino
Der Nachbarsupermarkt öffnet um 6 Uhr morgens und hat ohne Pause bis 23 Uhr geöffnet. Dafür können sich die Malteser aber dort auch an einem Schnäpschen laben. Was es sonst auf Malta zu entdecken gibt, schildert der Reiseführer ‚Malta, Gozo und Comino‘ von Michael Bussmann ausführlich. Im Michael Müller Verlag erschienen, präsentiert der Autor die Hauptinsel in 5 Regionalbereichen und macht sie für Kunst- und Kulturinteressierte, für Strandgänger und für Landschafts- und Kulturgenießer zu einem aufregenden Unterfangen. Und auch für die Fans des Kuriosen und Unterhaltsamen gibt es einen kleinen Abschnitt.
Freundlich hüpfbereite Malteser
Die Malteser gelten als ein sehr freundliches und durchaus auch hüpfbereites Volk. Das Hüpfen liegt daran, dass es auf Malta fast keine Straßenabflüsse gibt. Und wenn es denn im Winter mal regnet, ergießen sich die Wassermassen zuhauf die Straßen hinunter. Dementsprechend hoch sind deshalb auch viele Bürgersteige. Und Abflussrinnen in den Fußgänger-Übergängen und an sonstigen unmöglichen Orten machen einen ‚blinden‘ Spaziergang fast unmöglich. Und auch die Fußgängerwege sowie die Straßen halten einiges an Stolperstellen und Dellen bereit. Also auch beim Busfahren heißt es, aufzupassen. Die Malteser sehen es halt locker. Etwa, was in den vielen Altbauten mit der elektrischen Verkabelung passiert. Gebaut aus Kalksandstein, haben die Architekten sie entweder gar nicht unter dem Estrich verschwinden lassen oder aber wüst dort verlegt, wo sich zufällig Öffnungen verbergen. Und auch die elektrischen und sonstigen Kabel etwa für das Internet oder Satellitenschüsseln sind meist frei zugänglich verlegt. Bei mir auf dem hohen Balkon winden sich wild verkabelt 7 Stränge für die Nachbarwohnungen hinab. Hauptsache, es funktioniert…