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Das Messerbuch – Messer, Äxte, Werkzeuge

Werkzeugkasten

„… auch ich habe mich schon oft geschnitten. Und meist wusste ich vorher, dass es passiert.“ Mit einer solchen Aussage beschreibt Carsten Bothe, was es alles mit Messern, Äxten und Werkzeugen auf sich hat. Langjährige Übung und Erfahrung haben ihn zu diesem neu verlegten Buch veranlasst, dass vor allem dazu dient, den Liebhabern scharfer Klingen einen sehr detaillierten Eindruck zu vermitteln.

 

Auf 138 Seiten beschreibt Bothe die Einzelheiten beim Messerkauf wie etwa Qualitätskriterien und geht vorher auch auf die technischen Feinheiten des Messerbaus ein. So führt das 1. Kapitel in das Material ein, und analysiert die Methoden, aus denen heutige Messer, Sägen und Äxte geschliffen werden. Viele Bilder und auch kleine Boxen mit technischen Inhalten sowie kleine Grafiken erklären im gesamten Buch die Besonderheiten. Vom Inhalt her richtet sich das Werk an Menschen, für die Messer nicht nur praktisch sind, sondern die auch verstehen wollen, aus welchem Material die typischen Eigenschaften existieren.

 

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Ein Messer soll hart sein, um die Schärfe zu halten, aber auch flexibel genung, um nicht zu brechen. Bothe propagiert hier die so genannten Damastklingen. Weiches Eisen und härtbarer Stahl wurden damals in Schichten über einander gelegt und verschweisst. In dem sehr sachlich, aber gut verständlichen Buch geht es auch um die Klingenhärte und die Prüfverfahren, mit denen sie gemessen wird. So steht etwa das HRC für den Härtegrad Hardness Rockwell, Skala C. Andere Härten werden in Brinell oder in Vickers gemessen.

Gerade bei Messern, insbesondere bei Springmessern, hat sich durch die industrielle Fertigung eine Goldgräberstimmung an Formen breit gemacht, die nur durch eigene Prüfung des Käufers abgewendet werden kann. So ist es eine der Fragen, ob sich das Messer schnell oder langsam öffnet und ob es dabei ein knirschendes Geräusch gibt oder nicht. Allein die Prüfkriterien nehmen in dem Werk mehr als drei Seiten ein.

Auch zum Messer schärfen hat der Autor viele Tipps bereit. Richtig das Schleifen, Läppen, Abziehen oder Wetzen angewendet, kann sich der Schleifer durchaus mit einer wirklich scharfen Schneide den Unterarm rasieren. Und auch die Werkzeuge wie etwa Bandschleifer oder zum Polieren die Schwabbelscheibe finden eine leicht verständliche Beachtung.

Alles in allem ein Buch, das dem Messerfreund durchaus geistreiche Tipps zum korrekten Umgang mitgibt. Es findet und sucht Leser, die sich nicht als Möchtegern-Rambos mit der Thematik auseinander setzen, sondern ihr Schneidwerkzeug sinnvoll outdoor einsetzen wollen. So können etwa auch Äste zugeschnitten oder Holzstäbe gelocht werden. Auch hierzu hat Bothe gute Anregungen parat.

Da man ein Messer die meiste Zeit eher herum trägt, als es zu benutzen, ist natürlich auch die Tragweise wichtig. Hierbei gilt es auch, sich um die korrekte Pflege der Messerscheide zu kümmern.

Auch zu Äxten bietet der Profi eine Menge guter Hinweise. Hier geht es um 30 Seiten zur Auswahl, den Sicherheitsbestimmungen und der korrekten Pflege und Reparatur. Für Kenner interessant sind auch die Möglichkeiten, Stiele selbst anzufertigen. Denn nicht selten leiden gerade häufig benutzte Äxte an einem gebrochenen Stiel. Und auch zu Sägen liefert Bothe ausreichend viele, gut anwendbare Tipps… Höchst empfehlenswert.

 

Carsten Bothe
Das Messerbuch
Franckh-Kosmos Verlag
ISBN 978-3-440-11214-4

 

Fotoquelle: Thinkstock, 478840707, iStock, Volodymyr Krasyuk

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