… meint Frank. Unser Sparfuchs schreibt euch heute etwas über seine Erfahrungen mit den olivfarbenen Outdoorprodukten von Vater Staat.
Damit hier nicht gleich der falsche Verdacht aufkommt: Nein, ich bin kein Militarist. Und auch kein Logohasser. Aber es muss ja wirklich nicht immer eine der bekannten Marken sein – ihr wisst schon, die mit der Tatze, der Nordwand oder dem Geweih. Deren Produkte sehen zwar unbestritten attraktiv aus, und man kann am Lagerfeuer trefflich über ihre Atmungsaktivität, Komforttemperatur und Wassersäulen fachsimpeln. Aber Outdoorklamotten und -Ausrüstung sind für meinen Geschmack etwas zu lifestylig und kostspielig geworden. Es geht auch weniger eitel und vor allem günstiger: zum Beispiel in einem Laden mit dem schönen deutschen Namen Bundeswehr- und Freizeitshop.
Das soll ein Messer sein…?
…fragte Crocodile Dundee den debilen New Yorker Gauner, der ihn mit einem Klappmesser überfallen wollte. „Das ist ein Messer!“ – und zog eine schwer beachtliche Machete aus seinem Gürtel. Diesen Effekt könnt ihr auch erzielen. Und die 49,5-cm-Machete aus Bundeswehr-Beständen kostet nur einen läppischen Zehner. Da bleibt noch genug Budget übrig für einen Klassiker, den Camper, Wanderer und Festivalisten sowieso in ihrer, äh, Camper-Clutch haben sollten – den Klappspaten.
So klappt’s auch mit dem Nachbarn
Der Bundeswehr-Klappspaten ist wirklich unkaputtbar – mein eigenes Exemplar hat bereits 30 Jahre auf der Uhr, er hat diverse Europa-Umrundungen mitgemacht. Bei minimalem Wartungsaufwand: alle ca. zehn Jahre ein bisschen Fett für‘s Gelenk, das war’s. Kostenpunkt pro Jahr also ca. 50 Cent. Wer das olivfarbene Modell für ein Fashion-No-Go hält, darf auf das neutralere Mattschwarz ausweichen. Passt auch besser zum Faserpelz.
Trittsicher, aber auch stilsicher?
Meine Punkerfreunde wussten es schon in den 80ern: Der olle Springerstiefel ist das Maß der Dinge, wenn die Situation wirklich robustes Schuhwerk erfordert – in Wacken, beim Pogen, im Regen. Schön sind die Treter zwar nicht, aber eben stabil. Und dazu langlebig und äußerst preiswert. Die Modelle mit Stahlkappe taugen sogar zum Holzhacken. Wer richtig hart drauf ist, trägt sie auf Bergwanderungen – aber das würde ich aus persönlicher schmerzhafter Erfahrung nicht empfehlen. Oder wenn, dann mit Exemplaren, die schon mindestens 15 bis 25 Jahre eingetragen sind – „naturally tenderized“ würde ein Markenhersteller wohl sagen.
Die Accessoires nicht vergessen
iPhone, Navi, Zeckenzange, Wasserfilter – alles dabei? Bestimmt nichts vergessen? Kopflampe, Klappsäge, Deutschlandfahne auch dabei – na, mit dann wird Camping mit Bundeswehr Ausrüstung zum perfekt vorbereiteten, aber unvergesslichen – und preiswerten – Abenteuer.
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