Neue Stoffarten und Kunstfasern haben die alten, schweren Baumwollzelte von früher weitgehend abgelöst. Jedes Material hat unterschiedliche Eigenschaften, die sich für verschiedene Zwecke nutzen lässt. Deshalb sollte bei der Auswahl eines Zeltes genau auf das Material und den Verwendungszweck geachtet werden, damit der Urlaub so bequem wie möglich ausfällt.
Auch bei Regen und Wind gut geschützt sein
Die wichtigste Aufgabe eines Zeltes ist und bleibt: Regen abhalten. Kaum etwas kann einen Campingurlaub schneller ruinieren als ein Leck in der Oberschicht. Besonders die klassische Baumwolle genießt hier einen sehr schlechten Ruf. Zu Unrecht, denn anders als Kunstfasern quillt der Stoff auf, wenn er feucht wird, und schafft so bei einer guten Imprägnierung eine wind- und wasserdichte Oberfläche. Gleichzeitig ist er jedoch auch atmungsaktiv und lässt die Luft zirkulieren – deshalb ist das Raumklima deutlich besser als bei allen Alternativen. Die beiden am häufigsten eingesetzten Kunststoffe sind dagegen Nylon und Polyester. Polyester ist dabei deutlich robuster und dehnt sich bei Nässe auch nicht aus, weist aber ein höheres Gewicht auf. Nylon hingegen ist weniger beständig gegen UV-Licht und auch weniger reißfest – es wird deshalb oft durch zusätzliche Schuss- und Kettfäden mit hoher Reißfestigkeit verstärkt.
Die Beschichtung bietet zusätzlichen Schutz
Je nach Material und Qualität werden Zelte auf Innen- oder Außenseite mit einer zusätzlichen Schicht versehen, die die Haltbarkeit und die Widerstandsfähigkeit deutlich erhöhen soll. Hier dominieren Verbindungen aus Polyurethan (PU), Silikon (SI) oder Aluminium, PVC oder Acryl. Insbesondere PU ist dabei empfindlich gegen UV-Strahlungen und zersetzt sich gerade in südlichen Ländern mit starker Sonne relativ schnell. Dadurch wird die Wasserdurchlässigkeit deutlich gesteigert. Silikon hingegen stabilisiert auch das Gewebe, bietet jedoch anfangs einen niedrigeren Schutz. Dafür ist es beständiger und eignet sich deshalb sehr gut für einen Dauereinsatz und den Langzeitgebrauch. Aluminium besitzt wiederum nur eine geringe Abriebfestigkeit. PVC und Acryl besitzen beide den Nachteil, dass sie bei tiefen Temperaturen brüchig werden und sich dann leicht von der Oberfläche lösen.
Kurzer Urlaub oder Dauereinsatz in der Kälte
Beim Zeltkauf sollten also unterschiedliche Faktoren berücksichtigt werden. Zu den wichtigsten zählen der Einsatzort, die Häufigkeit der Verwendung und natürlich die Lebensdauer. Gerade bei großen Zelten ist es durchaus sinnvoll, in hochwertige Materialien und eine gute Verarbeitung zu investieren – diese sollen schließlich in der Regel über längere Zeiträume und viele Jahre lang genutzt werden.
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