Dass diese Balearen-Insel bei den Deutschen noch immer so beliebt ist, hat viele Gründe. Einer davon ist die Vielfalt an Wanderwegen, die Touristen das ganze Jahr über zur Verfügung stehen. Besonders in der kalten Jahreszeit, wenn es in Deutschland ungemütlich kühl und nass ist, gibt es auf Mallorca die interessantesten Routen zu entdecken.
Themenwanderung Olivenöl
Zum Beispiel eine Wanderung zum Thema Olivenöl, bei der man diese so wichtige mediterrane Kultur einmal so richtig kennen lernt. Einer dieser Themenwanderwege ist der Camí de Muleta. Er beginnt in der Nähe von Deia, gleich an der Landstraße nach Soller im Nordwesten der Insel. Knorrige alte Gewächse kann man während dieser Route durch die Olivenhaine sehen und berühren – wozu ein Jahrhunderte alter Olivenbaum durchaus anregt. Nach ein paar Kilometern durch diese Haine voller knorriger alter und zarter junger Olivenbäume erreicht man schon die Ölmühle bei Es Camell mit ihren massiven alten Mühlsteinen. Eine geführte Besichtigung bringt die traditionelle Weise der Herstellung von Olivenöl näher, einen Snack mit Verkostung der verschiedenen Öle kann man ebenfalls einlegen. Dann ist man für die restliche Tour bis zum Ziel nach Port de Sóller ausreichend gestärkt und kann während des Fußmarsches die verschiedenen Aspekte der Kultur des flüssigen Goldes vom Mittelmeer vertiefen, den ursprünglich die Karthager zur Kunst entwickelt haben. Ideal ist die kalte Jahreszeit für diese Wanderung auch deswegen, weil die Olivenernte zwischen November und März stattfindet und es nicht mehr so heiß wie im Sommer ist.
Geheimtipps bei Artá
Im Nordosten der beliebten Urlaubsinsel kann man noch ein paar wenig frequentierte Wanderrouten entdecken. Beim Örtchen Artá liegt der Naturpark Peninsula de Llevant, der erst vor rund zehn Jahren geschaffen wurde. Am Eingang des Parks bei s’Alqueria Vella kann man sich einen Überblick über die verschiedenen Routen verschaffen und mit genauen Informationen über die Länge, Schwierigkeit und Distanz ausstatten. Es gibt etwa eine leichte Route zu einer kleinen Wallfahrtskapelle namens Ermita de Betlem, die gut drei Stunden dauert und über einen alten Steinpfad durch wunderschöne einsame Natur führt. Rosmarin, Zwergpalmen und wilde Blumen säumen den Weg, der durch Felder und Wiesen mit grasenden Schafen und Ziegen hoch zu einem Berg führt. Dort oben erreicht man die Kapelle, die am Ende einer Zypressen-Allee steht. Jetzt kann man die Aussicht genießen.
Die Bergwelt von Tramuntana
Höher und anstrengender wird es auf den klassischen Wanderrouten in den Bergen von Tramuntana im Nordwesten von Mallorca. Immerhin ist der höchste Punkt Puig Major 1445 Meter über dem Meeresspiegel hoch. Vor allem sind die vielen gekennzeichneten Routen in wunderschöner Natur gelegen. Dabei kann man putzige kleine Dörfer miteinander verbinden. Gleich vier bis fünf Tage dauert die sogenannte Route der Trockensteinmauern, die „Ruta de Pedra en Sec“, die von Valdemossa über Deyá, Sóller, Biniaraix und schließlich nach Port de Pollenca führt. Unterwegs kann man so herausragende Sehenswürdigkeiten wie das Kulturdenkmal Kloster Lluc besichtigen. Vor allem aber kann man die Ruhe und Natur genießen, wenn es mitunter auch einmal etwas widrige Wetterverhältnisse gibt. Doch die schrecken deutsche Wanderer wenig ab – sind sie doch allemal sanfter und sonniger als in Deutschland.
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Fotoquelle: Thinkstock, 526024275, iStock, Satilda
sunshine 9. Januar 2013
Wir waren zwar schon öfter auf Mallorca, aber dann eher in den ganzen Tourismusgebieten… Aber die beschriebenen Orte in diesem Artikel klingen toll, das sollte man sich doch wirklich mal anschauen.
In Pollenca waren wir auch schonmal, allerdings mit dem Auto, das Städtchen ist wirklich schön.